Meditation

Meditation

Frage: Warum ist es notwendig, sich während der Meditation auf das dritte Auge,  Āgyachkara (auch als Ājnachakra bekannt), zu konzentrieren?

Antwort: Mit seinen eigenen Worten, erklärt Guru Siyag die Bedeutung des Āgyachakras:

“Worauf richtet ihr euren Geist während der Meditation? Ihr seid die unendlichen Weiten des Universums; auf welchen Teil eures Körpers also solltet ihr euch während der Meditation konzentrieren? Um dieses Problem zu lösen, unterteilten die alten Weisen den menschlichen Körper in zwei Teile: der obere Teil beginnt am Scheitel des Kopfes und geht hinab bis auf die Mitte der Stirn; der untere Teil beginnt ab Mitte der Stirn und geht bis an die Spitze des Anus. Der untere Teil besteht aus neun Öffnungen (Sinnesorgane) oder ‘Nau Dwār’ (neun Tore – Augen, Ohren, Nase, Mund und den beiden persönlichen Stellen, von wo aus menschliche Exkremente ausgeschieden werden).

“Der untere Teil des Körpers, bestehend aus neun Ausgängen, ist die Welt der Māyā – die täuschende, kosmische Kraft (die uns an die weltliche Existenz bindet und uns von unserem wahren göttlichen Selbst abtrennt). Wenn der Geist auf einen Teil des unteren Körpers gerichtet ist, wird es die Verehrung von Māyā genannt. Diese Art der Verehrung ist wohltuend, aber die Vorteile, die sie bringt, sind kurzlebig, weil sie von materieller Natur sind. So werdet ihr euch an materiellen Vorteilen erfreuen (für eine Weile), aber ihr werdet nicht aus dem endlosen Kreislauf von Geburt und Tod befreit werden. Erst wenn ihr mit dem ewig Göttlichen verbunden seid, werdet ihr euer wahres Selbst verwirklichen.

(Nun, über den oberen Teil des Körpers) “Ihr mögt Bilder von Lord Shiva gesehen haben, die ihn mit einem dritten Auge in der Mitte der Stirn zeigen. Alle von euch — Männer und Frauen — haben dieses dritte Auge auf der Stirn (obwohl es subtil und nicht sichtbar ist). Es ist das ‘Dasvā Dwār’, die zehnte Tür oder Öffnung, die sich im oberen Teil des Körpers befindet. Sie ist das göttliche Licht. Es ist das einzige Tor, daß nach innen (in die innere geistige Welt) geöffnet ist. Alle anderen Tore öffnen sich nach außen (zur äußeren physischen Welt). Deshalb weise ich euch auf das dritte Auge hin. Es heißt Āgyāchakra. Wenn dieses Tor sich während der Meditation öffnet, werdet ihr euch in euer inneres Selbst vertiefen. All die anderen neun Sinnesorgane oder Öffnungen schauen nach außen. So bieten sie keinen Spielraum um euren Blick nach innen zu wenden. Nur, wenn das 10. Tor geöffnet wird, werden alle eure Probleme gelöst. Wenn dieses Tor geschlossen bleibt, werdet ihr nichts erleben — ihr werdet weder in der Lage sein zu meditieren, noch Moksha erreichen (Freiheit vom Kreislauf der Geburten und Tod). So meditiert auf euer Āgyāchakra.”


Frage: Welchen Sinn hat es, während der GSSY Meditation über Guru Siyag’s Bild zu meditieren ?

Antwort: Guru Siyag ist ein Siddha – ein vollendeter, spiritueller Meister, der sowohl beide göttliche Zustände Sagun (Gott in sichtbarer Form und mit Eigenschaften) wie auch Nirgun (Gott in unsichtbaren Zustand ohne Gunas oder Attribute ) erreicht hat. Gurudevs göttliche Kräfte sind nicht allein auf seinen Körper beschränkt. Seine göttlichen Kräfte existieren überall im Universum, in unsichtbarer, subtiler Form, und so hat die Meditation über sein Foto die gleichen Wirkungen, wie seine persönliche Anwesenheit. Meditation mit Guru Siyag’s Bild ist ein Anruf seiner Gnade. Guru Siyag sagt:“Der Guru ist eine Gravitationskraft. Dieser Körper ist nicht der Guru. Dieser Körper wird in ein paar Jahren sterben. Der Guru ist in dir. Die Wissenschaft des Yoga legt keinen Wert auf Zeit und Raum. Ich bin in dir und du bist in mir. Wann und wo immer ihr euch an mich erinnert, werde ich anwesend sein. Wenn ein Guru ein wahrer Guru ist, dann ist er allgegenwärtig.”

Sobald ein Suchender Mantra Diksha (Einweihung) von Gurudev erhält, entweder persönlich oder über elektronische Medien (z. B. Internet, TV, CD oder ein Video-Clip per E-Mail) und somit ein Schüler wird, stellt er einen ständigen Kontakt mit Gurudev auf der subtilen Ebene her. Gurudev ist somit immer für Schüler gegenwärtig, ob er in der Nähe von Gurudev ist oder irgendwo weit entfernt. Gurudevs schützende Gegenwart und Führung steht dem Schüler immer zur Verfügung, wenn er sich seiner erinnert oder von ganzem Herzen zu ihm betet. Darum ist ein bloßes Bild von Gurudev genauso effektiv, als wie wenn er den Schüler persönlich segnen würde.


Frage: Wenn ein Schüler mit Guru Siyag’s Bild meditiert, wird sein Āgyachakra aktiv und energetisiert. Doch wie werden dann die anderen Chakren des Schülers aktiviert?

Antwort: Um diese Frage zu beantworten müssen wir zuerst die geistige Zusammensetzung des Körpers verstehen:

Gott wohnt im menschlichen Körper in männlicher und weiblicher, feinstofflicher Form an zwei gegenüberliegenden Enden. Über dem Scheitel des Kopfes ist ein subtiler, unsichtbarer Punkt, der Sahasrāra genannt wird, wo der männliche Gott Shiva wohnt. An der Basis der Wirbelsäule ist ein weiterer subtiler, unsichtbarer Punkt, der Mulādhar genannt wird (die tragende Wurzel des Körpers), wo die Göttin Kundalini wohnt. Zwischen diesen beiden göttlichen Zentren gibt es fünf subtil, unsichtbare Chakren – Knotenpunkte kosmischer Energie – die vertikal, in kurzen Abständen aufeinander angeordnet sind, in einem subtilen Kanal namens Sushumnā, der parallel zur physischen Wirbelsäule verläuft. Diese Chakren beginnen am unteren Ende der Wirbelsäule, in der Nähe des Gesäßes und gehen dann bis zum Hals. Über dem Hals-Chakra ist ein weiterer wichtiger Punkt in der Mitte der Stirn, das Āgyachākra oder das Dritte Auge. Alle fünf Chakren sind mit einem riesigen, aber unsichtbarem Netz von 72.000 Nadis (röhrenförmige Kanäle, durch die vāyu – Wind oder Äther – strömt) verbunden, das sich über den ganzen Körper ausbreitet.

Das Āgyāchakra steht über allen Chakren, und ist das letzte Tor, durch das die Kundalini Shiva erreicht, was wiederum den Praktizierenden Moksha verwirklichen läßt. Wenn ein Schüler auf das Āgyāchakra meditiert und den Mantra von Guru Siyag wiederholt, verursacht seine göttliche Gnade das Aufsteigen der Kundalini durch die Sushumnā, durchdringt alle sechs Chakren im Körper, eines nach dem anderen, bevor sie das Āgyachakra erreicht und aktiviert. Der Schüler muß keine besonderen Anstrengungen unternehmen, um die anderen fünf Chakren zu aktivieren; sie werden von selbst durch die Kundalini angeregt.