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Was beinhaltet die Praxis von GSSY

Die Praxis des GSSY beinhaltet die Rezitation (geistige Wiederholung) eines göttlichen Mantras und Meditation. Guru Siyag initiiert den Suchenden in GSSY als seinen Schüler, indem er ihm/ihr ein Mantra – ein göttliches Wort – gibt, das lautlos rund um die Uhr wiederholt wird, sowie er auch eine Methode zur Meditation lehrt. Das Wiederholen des Mantras (Jāpa) geschieht automatisch, wenn es stetig über einen gewissen Zeitraum wiederholt wird. Dies ist jedoch direkt vom Grad der Intensität, dem Glauben und der Aufrichtigkeit abhängig, mit dem die Rezitation ausgeführt wird. In einigen Fällen geschieht die automatische Rezitation nach etwas mehr als einer Woche der Übung, während es in einigen anderen Fällen vierzehn Tage oder sogar einige Monate dauern kann. Neben dem Wiederholen des Mantras, wird vom Schüler außerdem verlangt, für jeweils 15 Minuten, zwei bis drei Mal täglich zu meditieren.

Methode der Meditation

Die Praxis des GSSY besteht im Wesentlichen aus Meditation und stillem (geistigen) Wiederholen von einem Mantra, der von Guru Siyag gegeben wurde. Die Meditation muss wenigstens zweimal pro Tag je 15 Minuten ausgeführt werden. Der Mantra muß leise, innerlich (geistig; lautlos ohne Lippen und Zunge zu bewegen) während der Meditation und auch den Tag über, während der routinemäßigen Aktivitäten wiederholt werden. Die Meditation und innerliches wiederholen des Mantra zusammen, erwecken die ruhende Kundalini, eine Energiekraft im Körper des Praktizierenden, die unwillkürliche Yoga Āsanas, Kriyās, Bandhas, Prānāyām und Mudrās hervorruft.

Die stufenweise Methode der Meditation ist wie folgt:

  • Sitze in einer bequemen Position.
  • Du kannst zum Meditieren mit gekreuzten Beinen auf dem Boden sitzen, dich hinlegen (wenn unfähig zu sitzen) oder auf einem Stuhl/Couch sitzen.
  • Schau für 1-2 Minuten Guru Siyag`s Foto an, bis du das Bild verinnerlicht hast. Du kannst jedes Bild von Guru Siyag benutzen. Die Qualität des Bildes (schwarz/weiß, gedruckt, kopiert) ist nicht entscheidend für die Meditation.
  • Schließe dann deine Augen und sage still zu Guru Siyag: “Hilf mir für 15 Minuten zu meditieren.“
  • Denke dann weiterhin mit geschlossenen Augen an das Bild von Guru Siyag im Ājnachakra – in der Mitte der Stirn (ein wenig über dem Platz zwischen den Augenbrauen). Dieser Punkt ist auch bekannt als das dritte Auge. Das bedeutet, dass du versuchen sollst, dir Guru Siyag’s Bild in deinem Geist vorzustellen und das Bild auf die Stirnmitte zu richten.
  • Während du dir das Bild vorstellst, wiederhole für 15 Minuten still den Mantra, der von Guru Siyag gegeben wurde.
  • Während der Meditation kannst du bestimmte, von selbst auftretende Yogahaltungen oder Bewegungen am Körper erfahren. Schaukeln, Kopfnicken, schnelle Bewegungen des Kopfes von rechts nach links oder umgekehrt, einziehen oder hervordrücken des Bauches, klatschen, grunzen, stöhnen, lachen, kann in vielen Fällen geschehen. Du brauchst keine Panik zu bekommen oder dir Sorgen zu machen. Diese Bewegungen geschehen unbeabsichtigt, werden durch eine göttliche Kraft gewollt und sind erforderlich für deine innere Reinigung und bereiten dich auf weitere Entwicklung vor.
  • Du kannst auch anfangen zu Zittern, helle Lichter sehen oder auch Visionen oder Offenbarungen vergangener oder zukünftiger Ereignisse haben. Dies sind Anzeichen dafür, daß du auf deinem spirituellen Weg gut voran kommst.
  • Auch wenn du keine Erfahrungen irgendwelcher Yogahaltungen hast oder keine Visionen siehst, bedeutet das nicht, daß du keinen Fortschritt machst. Mit aller Wahrscheinlichkeit hat die erweckte göttliche Kraft in dir beschlossen, daß du diese Erfahrungen nicht benötigst.
  • Du wirst bemerken, daß deine Meditation exakt zu dem Zeitpunkt endet, den du zu Beginn festgelegt hast.

Hauptpunkte während der Meditation

  • Vergewissere dich, daß du dich wohl und entspannt fühlst, weil so den verschiedenen Yoga-, Āsanas, Kriyās, Bandhas, Mudrās und Prānāyām, die von der erwachten Kundalini hervorgerufen werden, ermöglicht wird, frei und ohne Hindernis zu geschehen.
  • Halte deine Augen während der Meditation geschlossen.
  • Die Meditation kann zu jeder Tageszeit an jedem beliebigen Ort getan werden, den du passend findest. Du kannst in jeder Richtung sitzen.
  • Meditiere mit leerem Magen, oder zwei Stunden nachdem du eine Mahlzeit zu dir genommen hast. Unmittelbares meditieren nach dem Essen wird dich schläfrig machen, sodaß du während der Meditation einnicken könntest. Es kann passieren, daß rasche unwillkürliche yogische Kriyas dir Übelkeit verursachen, wenn du kurz vor der Meditation gegessen hast.
  • Wenn du nicht in der Lage bist, Gurudevs Bild im Ājnachakra für die ganzen 15 Minuten der Meditation zu visualisieren, sorge dich nicht darum. Versuche, dir das Bild für ein paar Minuten vorzustellen. Wenn danach das Bild verschwindet, fahre einfach fort, dich auf das Ājnachakra zu sammeln und den Mantra zu machen.
  • Gedanken während Meditation zu haben, ist vollkommen natürlich. Je mehr du über den Tag lang, den Mantra innerlich wiederholst, um so mehr wird der Geist auf die spirituelle Praxis konzentriert. Das wiederum bedeutet, daß du während der Meditation nicht durch Gedanken abgelenkt wirst. Wenn Gedanken auftreten, brich deine Meditation nicht ab. Mache mit ihr weiter, und dein Geist wird sich nach einer Weile beruhigen. Auch durch regelmäßige Praxis, wird deine Konzentration besser.
  • Während Meditation kannst du auch verschiedene andere Erfahrungen im Körper haben, wie Vibrationen, Empfindung von elektrischem Strom, der entlang der Wirbelsäule läuft, auf dem Boden rollen, kreisen, sich vorwärts oder rückwärts neigen, rasche Bewegung des Kopfes, klatschen, schreien, weinen, lachen, singen, usw. Möglicherweise hast du auch Erfahrungen, helle Lichter zu sehen, köstlichen Geruch wahrzunehmen, klingende Glocken zu hören oder Trommeln, Donner, usw. In außergewöhnlichen Fällen kann es auch sein, daß du erschreckende Szenen wie Überschwemmungen oder Erdbeben siehst. Brich deine Meditation aufgrund von Aufregung, Freude oder Furcht nicht ab. Die Göttliche Shakti-Kundalini lässt dich diese Empfindungen erfahren, die notwendig sind für die Reinigung deines Körpers und deines Geistes, um dich von Krankheiten/Sucht, usw. zu befreien, die deinen spirituellen Fortschritt usw. und auf diese Weise sicherstellt.
  • Wenn du keine der oben genannten yogischen Bewegungen oder Erlebnisse hast, so brich deine Meditation nicht ab. Ein Ausbleiben dieser Erfahrungen bedeutet nicht, daß du keine Fortschritte machst. Manchmal beginnen diese Erfahrungen erst nach einigen Tagen oder Monaten regelmäßiger spiritueller Praxis aufzutreten. Wenigstens zweimal täglich zu meditieren ist der Schlüssel zu deinem Fortschritt.
  • Meditieren ohne innerlich den Mantra zu wiederholen wird keine Resultate geben. So ist das innerliche wiederholen des Mantra während Meditation ein Muss.
  • Der Mantra sollte innerlich, rund um die Uhr, wiederholt werden. Dies bedeutet, daß der Praktizierende ihn während routinemäßiger Aktivitäten, wie Zähneputzen, Rasieren, Baden, beim Frühstück/Mittagessen/Pausensnack/Abendbrot, auf der Fahrt ins Büro im Bus, Auto, usw. beim Arbeiten im Büro oder bei jedem beliebigen Fachgebiet oder auch nur beim Fernsehen zu Hause, wiederholen sollte. Kurzum, wiederhole den Mantra erbarmungslos, so oft, wie du kannst.
  • Wenn du mit jemandem sprichst, kann es sein, daß du es schwer findest, den Mantra innerlich zu wiederholen, so nimm ihn wieder auf, sobald das Gespräch vorbei ist.
  • Da das innere wiederholen des Mantra, leise (geistig) ohne Zunge und Lippen zu bewegen gemacht werden soll, verursacht er dir keine sozialen Beschwerden. Das innere wiederholen stört niemanden um dich herum, ob im Büro, draußen oder zu Hause.
  • Wenn du den Mantra ununterbrochen für vier bis fünf Wochen innerlich wiederholst, wird das innere wiederholen unwillkürlich. Dieser Zustand wird Ajapa Jāpa genannt — das innere wiederholen, das ohne jede Bemühung seitens des Praktizierenden geschieht. Wenn du diese Stufe erlangst, musst du den Mantra nicht mehr wiederholen; dein Guru übernimmt diese Arbeit für dich.

Wie man den Mantra bekommt

http://gurusiyag.org/online-initiationshaktipat-diksha/

Shaktipat Diksha

Guru Siyag initiiert Schüler in seinen Siddha Yoga durch erwecken ihrer Kundalini, durch einen Initiationsprozess der als Shaktipāt Diksha bekannt ist. Es gibt vier Möglichkeiten, durch die Shaktipat von einem Siddha Guru gegeben wird: körperliche Berührung, durch Anschauen, göttliches Wort und feste Entschlossenheit. Guru Siyag gewährt Diksha durch ein göttliches Wort (Mantra).

Shaktipāt ist ein Sanskritbegriff, der zwei Wörter kombiniert – Shakti (göttlich weibliche Energie) und Pāt (herabkommen). Shaktipāt bedeutet wörtlich, Übergang von göttlicher Energie. Yoga- Praktizierende interpretieren Shaktipāt oft als Übertragung von göttlicher Energie des Guru’s auf den Körper des Suchenden. Nach Guru Siyag ist dies jedoch nur ein beschränktes Verstehen dieses Prozesses. Weil es eine bekannte Tatsache in den yogischen Schriften ist, dass die Kundalini in jedem menschlichen Körper vorhanden ist, auch wenn sie noch ruht. So stellt sich nicht die Frage, ob Shakti von einer Person auf eine andere übertragen wird. In Shaktipāt wirkt der Guru bloß als Auslöser, indem er seine göttliche Kraft nutzt, um die Kundalini zu erwecken.

Wie Guru Siyag erklärt: “Es ist nicht so, dass der Guru etwas in den Körper des Suchenden gießt. Die Einweihungs-Methode, die ich anwende, ist der Menschheit von der Yogatradition der Nāth-Sekte geschenkt worden. Sie wird ‘ Shaktipāt ‘ genannt. Shaktipāt bedeutet nicht, dass der Suchende eine äußere Kraft durch den Guru erhält (wie allgemein angenommen wird). Um eine einfache Analogie zu verwenden, ist Shaktipāt, wie eine Lampe, die eine nicht leuchtende Lampe anzündet. Ihr seid wie die nicht leuchtende Lampe, die alles hat — den Docht und das Öl. Alles was ihr braucht ist eine andere leuchtende Quelle, um die Flamme in eurer Lampe anzuzünden. Wenn ihr euch mit der leuchtenden Quelle verbindet, werdet auch ihr zu einem Licht. Auf diese Weise, kann ich die Methode des Shaktipāt im weitesten Sinne beschreiben.”

Shaktipāt ist ein Akt großer Gnade (Anugraha) seitens des Gurus. Guru Siyag sagt, dass, während hinter menschlichen Handlungen immer ein bestimmtes Motiv steckt, Shaktipat keinerlei Absicht verfolgt.

Ein Siddha Guru kann Shaktipat durch eine der folgenden vier Methoden ausführen:

Physikalische Berührung: Ein Siddha Guru kann die Kundalini wecken, indem er den Suchenden einfach berührt. Er kann dies tun, indem er seine Hand auf den Kopf des Suchenden legt oder durch berühren des Ājnāchakra oder Mulādhāra (Basis der Wirbelsäule). Nach dem mythologischen Text ‘Māhābhārata’, initiiert Lord Krishna seinen Lieblingsdevotee Arjun in den Yoga, indem er ihn umarmt und ihn für einen Moment an sein Herz hielt. Krishna initiierte einen anderen legendären Devotee Dhruva, indem er dessen Wange mit seiner Muschel berührt.

Durch Anschauen: Ein Siddha Guru kann den Suchenden einweihen, indem er einfach in seine Augen schaut. Indiens spirituelle Literatur ist voll von Anekdoten über verschiedene Siddha Gurus, die die Kundalini ihrer Schüler, nur durch mitfühlendes Anschauen wecken.

Göttliches Wort: Ein Siddha Guru kann die Kundalini eines Suchenden erwecken, indem er ihm ein göttliches Wort oder wirksames Mantra zum chanten gibt. Hier ist das Wort göttlich, weil es mit dem kosmischen Bewusstsein aufgeladen ist, dass durch den Guru verkörpert wird.

Feste Entschlossenheit: Dies ist die seltenste Art der Kundalini-Erweckung, da hier die Initiative bei dem Suchenden und nicht beim Guru liegt. In dieser Methode nähert sich der Schüler dem Guru nicht für eine formelle Einleitung der Kundalini-Erweckung. Er hat nur eine unerschütterliche Entschlossenheit, die als Sankalpa bekannt ist, um von dem Guru eingeweiht zu werden, dem er zu folgen wünscht. Da der Guru die wahre Verkörperung des göttlichen kosmischen Bewusstseins ist, empfängt der Guru sofort die starke Entschlossenheit des Suchenden. Sankalpa ist die Manifestation der totale Hingabe des Suchenden oder der Ergebenheit seines Ego’s an den Guru. Da diese Art der Hingabe die wichtigste Qualifikation für den Empfang der göttlichen Gnade ist, ist der Guru in diesem Fall verpflichtet, den Suchenden einzuweihen, der ein solches Sankalpa macht. Die ‘Māhābhārata’ erwähnt einen seltenen Fall, in dem Eklavya, der legendäre Bogenschütze, in den Yoga eingeweiht wurde, indem er lediglich eine entschlossene    Bitte vor einem Götzenbild hielt, das er in der Gestalt des Guru Dronacharya gemacht hatte, um ihm Einweihung zu gewähren. Eklavya’s Bitte war so sehr aufrichtig, dass Guru Dronacharya’s Bewusstsein positiv auf ihn reagieren musste, obwohl er nicht persönlich gegenwärtig war oder sich Eklavya’s Entschlossenheit bewusst war.

Siddhis(Spiritual Powers)

Frage: Was sind Siddhis? Erfährt man diese durch die Praxis von GSSY?

In seiner Abhandlung ‘Yoga Sutra’, in dem Kapitel Vibhuti Pāda hat der Weise Patanjali im Detail verschiedene Siddhis aufgezählt, die ein spirituell Praktizierender erreichen kann, wenn er in der Lage ist, bestimmte wichtige Schwellen in seiner Sadhana (spirituelle Praxis) zu überschreiten.

Siddhis werden gemeinhin als ‘spezielle Kräfte’ bezeichnet; dies ist nur ein einseitiges Verstehen des Begriffs. Siddhi in reinen Yoga Sinne bedeutet, intuitives Wissen. Wenn ein Sadhak (spirituell Suchender) sich in seiner Sadhana entwickelt hat, kann er mit einer Siddhi gesegnet werden. Jede Siddhi verleiht dem Praktizierenden eine besondere Fähigkeit, Handlungen auszuführen, die die bekannten Gesetze unserer physischen Welt herausfordern. Siddhis – wie die Fähigkeit, den eigenen Körper zu verkleinern oder zu vergrößern, Geräusche aus der Ferne zu hören, sich Objekte aus der Luft beschaffen, auf dem Wasser gehen, sich in irgendeine Form verwandeln – daher klingen sie, wie Kunststücke, die man in fantastischen Geschichten liest. Diese Kräfte müssen aber nicht nur im herkömmlichen Sinne des Wortes verstanden werden. Ein Siddhi bedeutet nicht, die Fähigkeit, Macht oder Vorteil gegenüber anderen zu haben oder das Leben anderer in irgendeiner Weise zu manipulieren oder zu kontrollieren (wie im Fall von schwarzer Magie).

Da der Sadhak Mantra-chanten und Meditation praktiziert, beginnt sein Bewußtsein zu wachsen und er wird sich mehr und mehr seines wahren Selbst bewußt. Des Sadhak’s Entwicklung führt zu einer Offenbarung latenter Fähigkeiten. Es ist nicht so, daß diese Mächte plötzlich, durch einen Unfall im Schüler erscheinen, vielmehr waren sie immer vorhanden, aber man wird sich ihrer Gegenwart nur bewußt, wenn das Bewußtsein wächst. Wenn dem Sadhak deutlich bewußt wird, daß er nicht durch Zeit und Raum (und damit irdischen Beschränkungen) eingeschränkt ist, kommen neue Möglichkeiten und Fähigkeiten in den Vordergrund. Sri Aurobindo’s Gefährtin, im allgemeinen als Die Mutter bekannt, ging sogar so weit zu sagen, daß die modernen Erfindungen wie Flugzeuge, Telefone, Autos etc. eine Folge der Unterdrückung, der im Menschen angeborenen Kräfte sind. Wenn der Mensch in der Lage sei, diese scheinbar ‟übermenschlichen” Fähigkeiten zu erkennen, würde es keine Notwendigkeit mehr für diese Mechanismen geben .

Die Verwirklichung von Siddhis sollte jedoch nicht das Ziel des Sadhak sein. Sie sind nicht das Ziel, sondern nur Wegweiser auf dem Weg. Wenn sie Siddhis erreichen, werden manche Suchende mit Stolz erfüllt und fälschlicherweise beginnen sie zu glauben, daß sie Meister oder Inhaber einer bestimmten Macht sind und beginnen damit zu protzen. Eine solche Täuschung führt nur zum Fall des Praktizierenden, da er zum Opfer seines Egos dualistischer Konstruktionen wird, und ihn von seinem wahren Ziel abhält – Moksha. Das bedeutet nicht, daß Siddhis schlecht sind und abgelehnt werden sollten so bald sie sich manifestieren. Vielmehr sollten sie als ein natürlicher Fortschritt der Sadhana betrachtet und als Handlungen göttlicher Gnade gesehen werden. Um zu vermeiden, von den Verlockungen der Siddhis verführt zu werden, sollte, so sagt Guru Siyag, der Praktizierende sie mit unbeteiligtem Respekt behandeln. Darüberhinaus sollte der Sadhak Siddhis als Werkzeug verwenden, das Ego und seine Anhaftungen zu transzendieren.

Hinweisend zu diesem Thema, bezieht sich Guru Siyag auf eine Siddhi, die als Pratibha Gyana (Hellsehen) bekannt ist: Die Fähigkeit, unbegrenzte Vergangenheit und Zukunft zu sehen und zu hören: “Durch erreichen der Pratibha Gyana, während der Meditation oder in einem Zustand von Samadhi, ist der Praktizierende in der Lage, Ereignisse in unbegrenzter Vergangenheit und Zukunft zu sehen und zu hören. Er kann durch das dritte Auge sehen und hören. Erst wenn das dritte Auge, auch als das zehnte Tor bekannt, sich öffnet, finden Yoga und Meditation statt. Nichts kann ohne dies geschehen. Selbst die Wissenschaft akzeptiert, daß, wenn ein Klang entsteht, er nie zerstört wird. Er existiert im Universum; ihr braucht nur die richtige Art des Instruments, um euch mit seiner Schwingung zu verknüpfen. Yoga Philosophie sagt, daß, wenn es das Wort und seinen Klang gibt, so muß auch der Sprecher vorhanden sein, der den Ton erzeugt hat. Yoga sagt, daß es möglich ist, diesen Sprecher zu sehen und zu hören. So wie Szenen von einem Cricket-Spiel im Fernsehen wiederholt werden, werden in der gleichen Art und Weise, Szenen aus der Vergangenheit des Praktizierenden während der Meditation wiederholt. Jedoch, geschehen ist geschehen. Was zum Beispiel im ‘Mahabharata’ (mythologischen Epos) geschehen ist, kann nicht rückgängig gemacht werden. Aber der Praktizierende kann mit Sicherheit wissen, was in der Zukunft geschieht.

“Sobald ihr Pratibha Gyana erreicht mögt ihr den Tod vieler eurer Bekannten voraussehen, und sie werden auf genau die gleiche Art und Weise sterben, wie ihr es in eurer Vision gesehen habt. Wenn jemand so stirbt, wie ihr es gesehen habt, kann man das als bloßen Zufall sehen, aber wenn viele von ihnen auf die Art und Weise sterben, wie es in den Visionen offenbart wurde, dann kommt ein Gedanke in deinen Geist: “Ich bin nicht unsterblich, auch ich werde sterben.” Dann werdet ihr sehen, wie ihr sterbt und das ungefähre Alter, wenn der Tod kommen wird. Wer geboren wird, muß sterben. Ob im Alter von 20, 30 , 50 oder 100. Ihr alle wißt, daß der Tod unvermeidlich ist, es gibt keine Möglichkeit, ihm zu entkommen, warum sollte man dann den Tod fürchten? Maya (Illusion der Dualität) hat den Tod so erschreckend gemacht, daß niemand seine Realität akzeptieren will. Aber der Tod nicht verschont niemanden. Wenn ihr euren eigenen Tod seht, werdet ihr euch fürchten. Bisher habt ihr nur den Tod anderer gesehen, und euch nicht viel daraus gemacht.

Wenn ihr jedoch euren eigenen Tod seht, werden all eure Handlungen, gute wie schlechte, vor euren Augen vorbeiziehen. Ihr könnt Dinge vor der Welt verstecken, aber ihr könnt nie die Wahrheit vor euch selbst verbergen. Und dann betet ihr aufrichtig zu Gott: “Oh Gott, ich weiß, daß du gütig bist, ich habe gehört, daß du sehr gütig bist. Ich habe viele Fehler gemacht, ich war ein Narr. Bitte verzeih mir dieses eine mal; ich will diesen Fehler nicht wieder machen.”

“Mit all seiner Konzentration betet der Praktizierende dann zu Gott. Dann ist sein Blick nach innen gerichtet, und er ‘sieht klar’, daß das ganze Universum in ihm ist; und wenn das Universum in ihm ist, ist der Schöpfer des Universums auch in ihm. Er erkennt klar das Göttliche in sich. Und, das Göttliche zu erkennen, bedeutet Freiheit vom Kreislauf von Leben und Tod. Meditation, und das Wiederholen des Mantra bricht den Zauber, den Maya über euch geworfen hat und das Geheimnis des Todes wird euch offenbart. Und, wenn dies geschieht, fangt ihr an den Tod als Segen zu betrachten, der von Gott gegeben ist, um euch vom Kreislauf von Leben und Tod zu befreien. Dann werdet ihr den Tod erwarten und ihn ohne jede Furcht akzeptieren.

Im Wesentlichen sagt Guru Siyag, daß Pratibh Gyana dazu genutzt werden kann, um das Selbst zu realisieren. Anstatt ein Hindernis auf dem Weg zur Verwirklichung, wird diese Siddhi ein Sprungbrett, zum Ziel des Sadhak’s.

Übe verbundene Frage

einige häufig gestellte Frage

Empowered Guru Siyag

Kundalini Erweckung

Meditation

Geistiges wiederholen